Wegen einer Sitzblockade vor der Areva-Brennelementefabrik 2013 stand heute eine Aktivistin vor dem Amtsgericht Lingen. Das Unterhaken der Sitzblockierenden wurde von der Staatsanwaltschaft als Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gewertet und angeklagt. Sogar Richter Keck sah im Verhalten der Staatsanwaltschaft ein gesteigertes Verfolgungsinteresse. Die ca. einstündige Verhandlung endete nach Vernehmung eines Polizeizeugen mit einem Freispruch. Ob die Staatsanwaltschaft das Urteil akzeptieren wird, ist noch offen. In einem weitgehenden identisch gelagerten Verfahren nahm die Staatsanwaltschaft die Berufung gegen den dort ergangenen Freispruch wieder zurück, damit ist der damalige Freispruch rechtskräftig.
Doch noch immer ist ein Verfahren wegen der Aktion 2013 offen. Der Vorwurf in diesem Verfahren ist „Missbrauch von Ausweispapieren“, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
Die Brennelementefabrik in Lingen läuft jedoch weiter und versorgt weltweit Atomkraftwerke mit Brennstoff. Die dadurch entstehenden Gefahren durch Betrieb und Müll von Atomkraftwerken bestehen also gleichfalls weiter. „Wir kämpfen auch in Zukunft gegen den Betrieb aller Atomanlagen und die herrschende Klasse und werden uns aus von einer politisch motivierten Staatsanwaltschaft mit hohem Verfolgungswillen nicht abhalten lassen.“ erklärt die Angeklagte Celine.
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