Am heutigen Sonntag, den 21.06. weisen Anti-Atom-Aktivist*innen am Fuldaer Hauptbahnhof auf die zahllosen Atomtransporte von, nach und durch Deutschland hin. Sie kletterten auf Masten und spannten dort Transparente mit der Aufschrift „Urantransporte stoppen“ und „Wenn Castor, dann knallt’s. Atomindustrie angreifen“, Andere verteilten Informationsmaterial an die Passant*innen.
Anlass dafür, die Aktion in Fulda durchzuführen, ist der am kommenden Dienstag (23.06) um 9.00 Uhr am Amtsgericht Fulda angesetzte Prozess gegen zwei Aktivist*innen wegen einer Aktion beim Castortransport nach Gorleben im November 2011. Dabei soll Farbe auf einen der Castoren gelangt sein. „Worum geht es tatsächlich in einem solchen Prozess angesichts der menschenverachtenden Gefahren durch die Atomindustrie?“fragt Adele Schnell, eine Aktivistin der Gruppe.
Zusätzlich zu dem Atommüll in den bereits völlig überfüllten Standortzwischenlagern an den AKW steht noch der Rücktransport von 26 Castoren aus Frankreich und England an, um deren vorläufige Unterbringung in Deutschland aktuell auf politischer Ebene heftigst gestritten wird (Nicht vor meiner Haustür!).
Gleichzeitig scheint es für die Verantwortlichen kein Problem darzustellen, ständig neuen Atommüll zu produzieren und zu diesem Zweck täglich Atomtransporte zur Versorgung der Atomanlagen kreuz und quer durch Deutschland und Europa fahren zu lassen. Aber „Atomausstieg beginnt am Anfang der Atomspirale, also schon mit der Beendigung des Uranabbaus“ erklärt Johannes Bruders aus Münster.
Sowohl diese Transporte als auch die Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen) und die Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) sind vom sogenannten „Atomausstieg“ ausgeschlossen. Durch jeden Transport und Weiterbetrieb der bestehenden Atomanlagen verschärft sich das nicht zu lösende Problem. Denn abgesehen von den akuten Gefahren, wird es ein „Endlager“ wie das Wort es nahelegt niemals und nirgends geben.
„Wer es mit dem Atomausstieg ernst meint muss sofort alle Atomanlagen stilllegen, Atomtransporte stoppen und darf auch keine Atomanlagen in anderen Ländern subventionieren, bzw. mit notwendigem Knowhow und Material beliefern!“ da sind sich die Atomkraftgegner*innen einig.