2013, Lingen: Eine Sitzblockade vor einer Atomanlage ...die eingeleiteten Bußgeldverfahren werden anderthalb Jahre und mehrere Aktionen gegen Brennelementefabrik und Polizei später eingestellt. Auch eingeleitete Widerstandsverfahren enden mit Einstellungen oder Freisprüchen. Jetzt, Anfang 2015, ist noch ein Verfahren geblieben.
Worum geht es? Die Angeklagte soll nach der Räumung in einem über mehrere Stunden andauernden Polizeikessel angefangen haben, mit weiteren in Gewahrsam genommenen Personen Quartett mit ihren Ausweisen zu spielen. Banal? Belanglos? Aus Langeweile? Subversion gegen das Erleben polizeilicher Repression? Ein Stück verbliebene Selbstbestimmung und Kreativität zwischen zahlreichen Uniformierten? Vielleicht alles ein
wenig? In den Augen von Polizei und Staatanwaltschaft jedoch vor allem eines: Eine Straftat. Vorgeworfen wird nun also der Missbrauch von Ausweispapieren und das Zur-Verfügung-Stellen des eigenen Ausweises zum Zwecke der Täuschung. Es wirkt als hätten hier Polizeibeamte ganz besonders viel Energie in die Verfolgung einer ihnen unangenehmen, weil ihre Autorität vielleicht in Zweifel ziehenden Aktion investiert.
Wer sich das Theaterstück im Amtsgericht live ansehen möchte ist herzlich eingeladen am Mo, 16.2.15 um 14 Uhr in Saal Z 17 vom Amtsgericht Lingen.
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