Brückentechnologie vor Gericht: Prozess gegen Aktivist*innen

Eines frühen Morgens im November 2010 gelang es einer Gruppe unabhängiger Aktivist*innen aus ganz Deutschland, mit einer spektakulären Kombination aus Kletteraktion und Schienenblockade in Altmorschen (ca. 50 km südlich von Kassel) den Castortransport nach Gorleben für ca. zwei Stunden aufzuhalten. Zwei Kletter*innen hingen an Seilen von einer 70m hohen Brücke wenige Meter über der Transportstrecke, während einige hundert Meter weiter rund 50 Aktivist*innen die Gleise besetzt hatten.
Den fünf Aktivist*innen der Kletteraktion (zwei Kletter*innen, drei Seilwachen oben auf der Brücke) flatterte ein Bußgeldbescheid über 500 Euro ins Haus. Da sie dieses völlig überhöhte Bußgeld nicht akzeptieren wollten, legten sie Widerspruch ein. Nun stehen zwei Verhandlungstermine vor dem Amtsgericht Potsdam an: am 19. Februar 2013 wird gegen drei Aktivist*innen verhandelt, am 18. März steht ein weiterer Aktivist vor Gericht. Weitere Termine werden folgen. Hier gibt es einen Flyer dazu.

Warum wird in Potsdam verhandelt, hunderte Kilometer vom Aktionsort entfernt?
Weil das Amtsgericht Potsdam zentral für alle Ordnungswidrigkeiten im Bereich der Schiene zuständig ist, was dazu führt, dass die meisten ihr Bußgeld einfach bezahlen, weil der Kosten- und Zeitaufwand für ein Verfahren unverhältnismäßig hoch ist. Wie praktisch für das Justizsystem, so können sie mit wenig Aufwand friedlichen Protest kriminalisieren. Wir werden das jedoch nicht hinnehmen, wir werden uns wehren!
Die Atomenergie birgt gewaltige Risiken für Menschen und Umwelt. Zudem gibt es nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem. Der gefährlich strahlende Abfall aus deutschen Atomkraftwerken soll in Gorleben oberirdisch gelagert werden, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Derzeit wird kein anderer Standort erkundet, obwohl Gorleben nicht nach geologischen Kriterien, sondern nach rein politischen Gesichtspunkten ausgewählt wurde.
Die Aktivist*innen freuen sich über Unterstützung im Saal bei den Verhandlungen. Lasst die Betroffenen vor Gericht nicht allein, seid solidarisch und widerständig! Seid Sand im Getriebe der Atommafia und des Repressionsapparates!Wer außerdem Lust auf Soliaktionen um den Prozess hat, kann sich gerne bei uns melden.

Kontakt und Infos:
brueckentechnologie (ätt) nirgendwo.info
https://nirgendwo.info/info/fuldatal-bruckenaktion

  • 19. Februar, ab 13:30, Saal 21: Verhandlung gegen 3 Aktivist*innen
  • 18. März, 10 Uhr,Saal 21: Verhandlung gegen einen Aktivisten – hier wird gleichzeitig noch wegen Unterstützung einer Ankettaktion bei Wörth beim Castor 2008 verhandelt

Spenden:
Für die Aktion sind damals einige Kosten entstanden (z.B. Materialkosten wie lange Kletterseile). Durch das Verfahren werden noch weitere Kosten entstehen (Bußgelder, Material für Soliaktionen,…). Um diese Kosten aufzufangen, freuen wir uns auch über Spenden an:
Konto „Spenden & Aktionen“
Kontonr. 92881806
Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00
Verwendungszweck: Fuldatal 2010

Für internationale Überweisungen:
IBAN DE29 5139 0000 0092 8818 06, BIC-Swift: VBMHDE5F

 

 

 

 

 

 

 

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1 Antwort zu Brückentechnologie vor Gericht: Prozess gegen Aktivist*innen

  1. Pingback: Castor-AktivistInnen in Potsdam vor Gericht | weezerle

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