Der Termin am 01.08.19 wurde durch das Amtsgericht Lingen aufgehoben, anderer Prozess gegen weitere Aktivistin für den 08.10.19 terminiert.
Bei Anti-Atom-Protesten reicht es aus, die Füße gegen den Boden zu stemmen und den Körper zu drehen um kriminalisiert zu werden. Während der Demo zur Stilllegung der Brennelementefabrik im Januar waren zwei Aktivistinnen auf das Rathausvordach geklettert um ein Banner (siehe Bild) zu zeigen und auch die Lokalpolitiker*innen an die Gefahr von Atomunfällen vor Ort zu erinnern. Der Brand im nuklearen Bereich der Brennelementefabrik war da noch keine zwei Monate her gewesen.
Doch der Protest war offensichtlich nicht erwünscht. Als die beiden Aktivistinnen wieder herunterkletterten, hielt die Polizei die beiden unsanft fest um ihre Personalien festzustellen, ihnen wurde Hausfriedensbruch vorgeworfen. Obwohl dieser Vorwurf mittlerweile fallen gelassen wurde, wird den beiden Aktivistinnen jetzt vorgeworfen, bei ihrer grundlosen Verhaftung Widerstand geleistet zu haben. Mara soll ihren Körper gedreht und die Füße in den Boden gestemmt haben, deswegen sollte sie am 1. August vor dem Amtsgericht Lingen stehen, der Termin wurde jetzt ohne Angabe von Gründen durch das AG Lingen aufgehoben. Weitere Informationen folgen.
Gegen die andere Aktivistin, die auf das Rathaus geklettert war läuft ebenfalls ein Widerstandsverfahren (Termin steht noch nicht fest), sowie gegen eine Aktivistin, die während der Verhaftung solidarisch in ihrem Rollstuhl vor dem Polizeiwagen gesessen hatte (Prozesstermin: 8.Oktober um 13.00 Uhr Saal Z 17, AG Lingen). (PM zu den 3 Verfahren)
Die Absurdität der Vorwürfe zeigt, dass es hier darum geht, Proteste gegen die Atomindustrie einzuschüchtern.
Weitere Infos: http://nirgendwo.info/blog/2019/06/17/repression-gegen-anti-atom-aktivistinnen-in-lingen/