Doch keine Versammlungsleitung am Fahnenmast – Verfahren eingestellt

Die Prozesstermine vom 7. ; 14.; und 21. Januar  2015 vor dem Amtsgericht Dülmen finden nicht statt. Das Verfahren gegen die angeklagte Atomkraftgegnerin wurde überraschend auf Staatskosten eingestellt. Einzelheiten zu dieser Einstellung (gewählte Prozessstrategie die zur Einstellung führte, gestellte Anträge, etc.) gibt es im Blog der betroffenen Aktivistin

Hier die Pressemitteilung zur Einstellung

* Prozess gegen Atomkraftgegnerin in Dülmen abgesagt

* Kletteraktivistin kommt trotzdem nach Dülmen und liest am 6. Januar 2015 um 19 Uhr im „Hotel am Wildpferd“ aus ihrem Buch „Kommen Sie da runter!“

Vor einem Jahr in Dülmen auf dem Marktplatz bot sich ein ungewöhnliches Bild: Zwei Atomkraftgegner*innen waren auf Fahnenmasten geklettert und entrollten ein Transparent „Atomkraft den Boden entziehen – Urananreicherung stoppen“. Zwei weitere Personen verteilten Flyer gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau und für eine anstehende Demonstration zum Fukushima-Jahrestag an die Marktbesucher*innen.

Überraschend erhielt eine Kletteraktivistin im Dezember 2013 einen Strafbefehl in Höhe von 30 Tagessätzen, Vorwurf: Leitung einer unangemeldeten Versammlung. „Politische Meinungsäußerung durch das Verteilen von Flyern und das Anbringen von einem Transparent an Fahnenmasten als Straftat zu verfolgen ist klar politisch motiviert und nicht hinnehmbar.“ erklärte die Angeklagte Cécile.

Der Prozess um die Versammlungsleitung am Fahnenmast hätte am 7. Januar 2015 vor dem Amtsgericht Dülmen statt finden sollen, drei Verhandlungstage waren angesetzt worden. Die Gerichtstermine wurden aber kurzfristig abgesagt und das Strafverfahren auf Staatskosten eingestellt. „Das Gericht hat möglicherweise selbst bemerkt, dass es sich mit solch einen absurden Prozess zum Affen machen würde.“ kommentiert Cécile.

Auch wenn ihr Verfahren nun eingestellt worden ist: Die bundesweit als „Eichhörnchen“ bekannte Polit-Aktivistin kommt trotzdem nach Dülmen. Am 6. Januar 2015 um 19 Uhr liest sie im „Hotel zum Wildpferd“ (Münsterstr. 52) aus ihrem 2014 erschienenen Buch. Der Titel lautet „Kommen Sie da runter!“ – das ist der Satz, den sie bei ihren Aktionen am häufigsten hört. Er wird von der Polizei ausgesprochen und zeigt zugleich deren Verwirrung und Ohnmacht, wenn sie den Bütteln des Atomstaats mit unzähligen Kletteraktionen auf der Nase herumtanzt.

In Kurzgeschichten und Bildern erzählt sie von ihrem Engagement für eine Welt ohne Atomkraft, Kohlekraft, Gentechnik, Kriege oder Rassismus. Ihre Kurzgeschichten erinnern uns daran, dass politisches Engagement eine Frage unbegrenzter Phantasie sein kann. Zahlreiche Geschichten spielen sich im Münsterland ab, die Aktivistin engagiert sich dort gegen Atomtransporte und die Urananreicherungsanlage in Gronau.

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1 Antwort zu Doch keine Versammlungsleitung am Fahnenmast – Verfahren eingestellt

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