Berlin: Kletteraktivistin vor Gericht

3Auf der großen, gut besuchten Ernergiewendedemo von November 2013 in Berlin versuchte die Polizei, KletteraktivistInnen daran zu hindern, ihre Meinung mittels Transparenten an einer großen Säule vor dem Hauptbahnhof kund zu tun.

PolizeibeamtInnen stürzten sich auf eine Kletterin, die sich in ca. 2 Metern Höhe gesichert noch in Reichweite befand.Sie zogen an ihr herum und weigerten sich, das Gesetz der Schwerkraft anzuerkennen: je mehr an der Kletterin gezogen wurde, desto fester zog sich ihre Sicherung. Die Kletterin bekam keine Luft mehr, wurde durch das Zerren der PolizeibeamtInnen verletzt. Zahlreiche DemonstrantInnen (unter)stützten die Kletterin, wiesen die Polizei auf die Rechtswidrigkeit ihres Handeln hin. Der letzte Gerichtsbeschluss über die Zulässigkeit einer solchen Kletteraktion zum Zweck der Meinungsäußerung war nur wenige Monate alt (Az. VG Berlin 1 K 257.11). Es half aber nichts.

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Anti-Atom-Camp 2013: Prozesse in Lingen

Beim Anti-Atom-Camp 2013 wurde die Brennelementefabrik in Lingen blockiert. Die Aktivist*innen erhielten unter anderem Bußgeldbescheide wegen Nichtentfernen von einer aufgelösten Versammlung. Die meisten legten Widerspruch ein. Jetzt stehen die ersten Gerichtstermine an, zuerst gegen die Jüngeren. Über eine möglichst breite Begleitung der Prozesstermine und weitere Aktionen gegen die unbefristet produzierende Brennelementefabrik freuen sich die Betroffenen!

Update:Es wurden alle für September, Oktober und November 2014 angesetzten Prozesstermine wieder aufgehoben. Die aktuellen Termine gibt es auf der Lingen-Seite:

Mehr Infos zu den Verfahren und dem Hintergrund

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Besigheim: Gegen Umweltaktivist_innen: Erst Gewalt, dann Repression

Während einer Blockade des AKW Neckarwestheim Ende April 2013 raste ein PKW durch mehrere Absperrungen bis in die Demonstration hinein. Der Fahrer, der ohne das Eingreifen der Protestierenden bei dieser massiven Gefährdung nicht nur einen von ihnen verletzt hätte, wird von Polizei und Justiz geschützt. Diese geht gegen die eigentlich Betroffenen: Mit Polizeigewalt vor Ort und lächerlichen Ermittlungen und Anklagen im
Nachgang. So soll ein Aktivist vor dem Amtsgericht Besigheim wegen einer »Beleidigung« verurteilt werden: »Laber doch ned so ne Scheiße, Mann«, soll er zu einem Polizisten gesagt haben.
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Wieder mal rechtswidrig: Polizei gegen Kletteraktivistin

Im Verwaltungsgerichtsstreit zwischen einer Lüneburger Kletteraktivistin und der Polizeidirektion wurde gestern nach einer 8-stündigen mündlichen Verhandlung mit 5 Zeugenbefragungen ein Urteil gesprochen. Das Gericht stellte die Rechtswidrigkeit von polizeilichen Maßnahmen gegen die Atomkraftgegnerin anlässlich einer Kletteraktion am Streckenaktionstag gegen den Castortransport im Jahre 2011 fest. Rund 10 AktivistInnen hatten sich im Wald in Höhe Tiergarten zusammen getroffen, um ihre Meinung mittels gelben Xen (Widerstandssymbol) und Transparenten an Waldwege an der Castorstrecke kund zu tun. Die Polizei ging aber dazwischen und beschlagnahmte die Kletterausrüstungen der sich bei ihrer Ankunft am Boden befindlichen VersammlungsteilnehmerInnen.
Im Einzelnen rügte die Kammer die Rechtswidrigkeit von Filmaufnahmen durch die Polizei sowie die Sicherstellung von Kletterausrüstungen. Ein mit Gründen versehenes schriftliches Urteil wird in den kommenden Wochen folgen. Weiterlesen

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Kletteraktivistin verklagt die Polizei – Verhandlungstermin

Die mündliche Verhandlung findet am Mittwoch den 30. Juli um 09:30 Uhr im Sitzungssaal 1 des Verwaltungsgerichts Lüneburg.

Céciles Klage richtet sich gegen polizeiliche Maßnahmen anlässlich einer Demonstration in Bäumen ( Tiergarten) gegen einen anstehenden Castortransport im Jahre 2011.

Zum Hintergrund:

Am 29. Oktober 2011 beteiligten sich KletteraktivistInnen (u.a. vom Umweltverein ROBIN WOOD) anlässlich eines „Castor-Streckenaktionstages“ an den Protesten gegen den bevorstehenden Castortransport nach Gorleben. Am Vormittag erklommen sie mit Transparenten Bahnhofsdächer und den Busbahnhof in Lüneburg. Weiterlesen

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1 Tag Knast für 10 Euro Bußgeld wegen Atommüllschiff-Blockade – Aktivist tritt Haftstrafe in Lüneburg an

0623_LG_Haftantritt-2  1 Tag Knast für 10 Euro Bußgeld wegen Atommüllschiff-Blockade in Münster- Umweltaktivist tritt heute seine Haftstrafe in Lüneburg an. Weiterlesen

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Alles wie erwartet: Amtsgericht verurteilt Anti-Atom-Aktivist_innen

Vor dem Amtsgericht Steinfurt fiel am gestrigen, fünften, Verhandlungstag das Urteil im Prozess gegen zwei Anti-Atom-Aktivist_innen. Sie wurden zu 70 und 110 Tagessätzen verurteilt.

Vorgeworfen wird den beiden Aktivist_innen mit einer Ankettaktion im Sommer 2012 einen mit Uranhexafluorid beladenen Zug aus der Urananreicherungsanlage in Gronau aufgehalten zu haben, worin die Staatsanwaltschaft eine Störung öffentlicher Betriebe sieht. „Die Verurteilung war vorhersehbar, wir lassen uns davon nicht unterkriegen und sehen uns auf der nächsten Blockade“, so einer der beiden Angeklagten. Weiterlesen

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Steinfurt: Urteil im Ankettprozess für Montag den 16.6. erwartet

Im Prozess gegen zwei Anti-Atom-Aktivist_innen vor dem Amtsgericht Steinfurt kam es auch am gestrigen vierten Verhandlungstag nicht zu einem Urteil. Am Montag den 16.6. um 9 Uhr wird die Verhandlung fortgesetzt, mit einem Urteil rechnen die Aktivist_innen am Nachmittag.
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[HH] Castor-/Hausbesetzungsprozess vorerst ausgesetzt

Der gestrige, erste Prozesstag zum Castor- und Hausbesetzungsprozess hatte noch nicht einmal begonnen, da war er auch schon wieder vorbei. Nach insgesamt fünf Minuten entschied der zuständige Richter das Verfahren abzusetzen, ohne dass die Hauptverhandlung überhaupt eröffnet wurde. Weiterlesen

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[HH] Prozesstermine zum Castor 2011 und zur Finanzamtsbesetzung (Autonomes Zentrum Altona) 2011

Am 23. April 2011 wurde das ehemalige, seit Jahren leerstehende Finanzamt in Hamburg-Altona von Aktivist*innen besetzt. Im gleichen Jahr im November fuhr der bisher am längsten blockierte Castortransport der Geschichte nach Gorleben.

Einem*r Aktivist*in, der*die damals nach dem Gesetz noch jugendlich war, wird nun vorgeworfen im Rahmen der Blockadeaktivitäten gegen den Castor einen gefährlichen Eingriff in den Schienen- und Straßenverkehr sowie Hausfriedensbruch bei der Hausbesetzung in Altona begangen zu haben. Beide Vorwürfe wurden zu einer – trotz Jugendstrafrecht – öffentlichen Verhandlung zusammengelegt. Am 20.05.2014 findet nun der erste Verhandlungstag gegen den*die Aktivist*in statt.

„Warum kommt es erst lange nach den Presse-Echos der Aktionen zu meinen Prozessen? In wessen Namen wird hier was kriminalisiert? Was soll eine mögliche Strafe bezwecken?“ fragt der*die Angeklagte*r.
Insgesamt wurden nach der Besetzung des AZ Altona Strafbefehle gegen 40 Personen verhängt, acht Prozesse gegen Besetzer*innen haben bislang überwiegend Einstellungen ergeben. „Städtischer Leerstand ist das eigentliche Verbrechen in einer Stadt, in der allein 700 Personen auf der Warteliste der Fachstelle für Wohnungslose stehen“ meint der*die Angeklagte dazu. „Das einzig richtige Urteil wäre ein Freispruch. Kriminell bin nicht ich, sondern diejenigen, die Häuser leer stehen und verrotten lassen!“ Immerhin wurde nach der Besetzung der vorher leerstehende Raum u.a. wieder zur künstlerischen Nutzung vermietet.

Weiter wird dem*der Angeklagten vorgeworfen, im Rahmen der Blockaden gegen den Castortransport im November 2011 einen Polizeiwagen mit Reifen blockiert und damit einen „gefährlichen Eingriff in den Schienen- und Straßenverkehr“ begangen zu haben. Dieser Transport war mit 126 Stunden der am längsten blockierte in der Geschichte begleitet von vielfältigem Widerstand dagegen.
„Mein Protest gegen den Castor steht sowohl im Zusammenhang mit der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 als auch mit den Atomtransporten, die nach wie vor fast täglich auf den Straßen, Flüssen und Schienen durch ganz Deutschland stattfinden und vom Atomausstieg nicht umfasst sind“ erklärt der*die Angeklagte.
Der Hamburger Hafen ist dabei eine wichtige Drehscheibe für die weltweiten Atomtransporte. So brannte dort am 01.05.2013 der ConRo-Frachter „Atlantic Cartier“, beladen u.a. mit Munition, Ethanol sowie mehreren Fässern stark ätzendem, hochradioaktivem Uranhexafluorid (UF6), welches zur Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke weltweit verwendet wird. Gleichzeitig fand in nur ca. 1 km Luftlinie der Kirchentag in Hamburg mit über 100.000 Besucher*innen statt. „Ich war schockiert von der Beinahe-Atomkatastrophe im Hamburger Hafen letztes Jahr. Deswegen halte ich mehr Widerstand für notwendig“ ergänzt der*die Angeklagte.
Weitere Personen sind durch Werks- und Schienenblockaden der Atomfabriken in Gronau und Lingen bereits von Repression betroffen.

Insgesamt hat das Gericht 15 Polizeizeug*innen geladen. Anhand dieses Prozesses soll auch grundsätzlich das immer wieder gewalttätige Vorgehen der Polizei bei Aktionen und Demonstrationen sowie Repressionsfolgen thematisiert werden. Auseinandersetzungen mit der Polizei sowie Verurteilungen durch die Systemjustiz kann eine Traumatisierung bei Aktivist*innen auslösen und ist somit ein politisch relevantes Thema, was allzu oft unterschätzt wird, wenn nicht sogar unsichtbar bleibt.
Dazu der*die Betroffene, der*die selbst über vierzig Stunden am Stück in Gewahrsam der Willkür und Diskriminierung einiger Beamt*innen ausgesetzt war, noch Wochen danach darunter litt und sogar aufgefordert wurde, für die durch den Freiheitsentzug entstandene Kosten aufzukommen: “Ich möchte trotz der Vorwürfe und möglicher Repression öffentlich zu emanzipatorischem Aktivismus ermutigen, auch vor Gericht. Deshalb gehe ich damit an die Öffentlichkeit.”

Bemerkung: Das Pronomen des*der Betroffenen ist so, da er*sie sich weder als Mann noch als Frau, also Transgender, definiert.

Zum Prozess sind auch Journalistinnen und Journalisten eingeladen.
Wegen der Eingangskontrollen empfiehlt es sich, etwas vorher da zu sein.

  • Kontakt:

hendrik_q (ät) z1p.biz

  • Weitere Informationen:

Besetzung des ehemaligen Finanzamts Altona:
http://az4altona.blogsport.de

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